Zwei deutsche Kulturlegenden sterben – vom *Bild*-Poeten zum Underground-Impresario

Admin User
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Ein Plakat mit einem Gemälde einer Person und Text darauf.

Zwei deutsche Kulturlegenden sterben – vom *Bild*-Poeten zum Underground-Impresario

Zwei prägende Persönlichkeiten der deutschen Kulturgeschichte sind kürzlich verstorben. Franz Josef Wagner, bekannt als der Bild-Poet, starb mit 82 Jahren, während Alfred Hilsberg, eine Schlüsselfigur der Hamburger Underground-Szene, im Alter von 77 Jahren verstarb. Beide hinterließen in ihren jeweiligen Bereichen unverkennbare Spuren.

Franz Josef Wagner begann seine lange Karriere 1966 im Axel-Springer-Verlag. Dort wurde er als Kolumnist bekannt, verfasste seine Texte ab 2001 bis zu seinem letzten Beitrag am 7. September 2022 in Briefform – adressiert an Carlo Acutis. Seine Arbeiten spiegelten oft rechtspopulistische und reaktionäre Standpunkte wider und sicherten ihm einen Platz in der Kulturindustrie neben Namen wie James Last und Fips Asmussen. Über den Journalismus hinaus fungierte Wagner auch als Ghostwriter für Prominente, darunter Franz Beckenbauer, Udo Jürgens und Boris Becker. Seine Tätigkeit bei der Bild war eine symbiotische Beziehung: Sie bot sowohl ihm als auch dem Verlag eine stabile Plattform.

Alfred Hilsberg hingegen prägte ein ganz anderes Erbe. Als Hamburger Underground-Impresario lehnte er konventionelle Laster wie Bier und Haschisch ab und pries stattdessen die Bild als "bewusstseinserweiternde Droge" an. Sein Einfluss in der Gegenkultur stand damit in scharfem Kontrast zu Wagners Präsenz in den Mainstream-Medien.

Zum Zeitpunkt von Hilsbergs Tod war Fips Asmussen – eine Figur, die oft im selben kulturellen Kanon genannt wird – bereits verstorben; postume Würdigungen bezogen sich bereits 2024 und 2025 auf sein Vermächtnis.

Wagners Tod markiert das Ende einer Ära für eine der polarisierendsten Medienstimmen Deutschlands, während Hilsbergs Ableben das Ausklingen eines Zeitalters für Hamburgs Underground-Szene bedeutet. Ihre gegensätzlichen Karrieren verdeutlichen die Bandbreite kultureller Einflüsse – von der etablierten Medienlandschaft bis hin zu alternativen Strömungen. Beide werden für ihre nachhaltigen, wenn auch umstrittenen Beiträge in Erinnerung bleiben.