Wenn politische Schimpfwörter plötzlich teuer werden können

Admin User
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Ein Plakat mit einem Tier.

Wenn politische Schimpfwörter plötzlich teuer werden können

In Deutschland mag es noch ohne juristische Konsequenzen bleiben, die politische Sprache mit Schimpfwörtern wie 'Du Orban!' oder 'Du blöder Trump!' zu verwenden – doch in den USA oder Ungarn könnten solche Äußerungen bereits Ärger einbringen. Jetzt hat ein Jurist und Sprachwissenschaftler eine Liste mit Begriffen zusammengestellt, deren Verwendung als politische Beleidigung bald rechtlich riskant werden könnte. Seine Arbeit zeigt, wie selbst alltagssprachliche politische Etiketten zu Bußgeldern oder Klagen führen können.

Roger 'Flaming' Reisertsch, ein Experte für politische Beleidigungen und verbale Angriffe – ein Gebiet, das als Malediktologie bekannt ist –, hat untersucht, welche Wörter Menschen in juristische Schwierigkeiten bringen könnten. Sein Buch und die Website www.gibmirkeinetiernamen.de listen über tausend politikerbezogene Schimpfwörter auf, die bald als beleidigend eingestuft werden könnten. Zwar nennt er öffentlich keine konkreten Beispiele, doch die Seite warnt davor, bestimmte politische Begriffe als direkte Beschimpfungen zu verwenden.

Die rechtliche Lage bei politischen Beleidigungen in Deutschland verändert sich, wobei politische und tierbezogene Schimpfwörter das höchste Risiko bergen. Reisertschs Forschung belegt, wie selbst scheinbar harmlose Zuschreibungen zu Strafen führen können, während ältere Beleidigungen an Brisanz verlieren. Seine Empfehlungen deuten auf einen wachsenden Bedarf an Vorsicht hin, wenn es um die Wortwahl in hitzigen politischen Diskussionen geht.