Weihnachten und Silvester in den Partnerstädten von Bergisch Gladbach

Weihnachten und Silvester in den Partnerstädten von Bergisch Gladbach
Weihnachts- und Neujahrsbräuche unterscheiden sich weltweit stark – von ruhigen Familienfeiern bis hin zu lebhaften öffentlichen Festen. In diesem Jahr wurden an manchen Orten alte Traditionen wiederbelebt, während andere einzigartige Rituale pflegen, die seit Generationen weitergegeben werden.
Ein besonderer Moment ereignete sich in Bethlehem, wo nach Jahren erstmals wieder ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde und Besucher aus dem Westjordanland anlockte. Gleichzeitig begingen Länder wie die Ukraine, Litauen und Ecuador die Festtage mit tief verwurzelten Bräuchen, die Glaube, kulinarische Traditionen und Gemeinschaftsgeist verbinden.
In Bethlehem kehrt die Weihnachtszeit mit neuer Energie zurück. Nach zwei Jahren gedämpfter Feiern erstrahlt die Stadt nun in Lichtern, Umzügen und Gesängen. Der Weihnachtsbaum, jahrelang abwesend, steht als Symbol der Hoffnung und zieht Besucher aus dem gesamten Westjordanland an. Die Festlichkeiten sind offen für Menschen aller Glaubensrichtungen und Hintergründe – ein gemeinsames Fest für die ganze Gemeinschaft.
In der Ukraine bleiben Weihnachten und Neujahr tief persönlich und familienorientiert. Der Heiligabend am 24. Dezember beginnt mit einer gründlichen Reinigung der Häuser als Zeichen für einen Neuanfang. Familien versammeln sich zu einem traditionellen Mahl, führen Gespräche und singen Weihnachtslieder. Anders als in vielen Ländern wünschen sich Ukrainer zum Jahreswechsel selten materielle Geschenke. Stattdessen stehen Frieden, das Wohl der Angehörigen und innere Stärke im Mittelpunkt. In Litauen wird Weihnachten vom 24. bis 26. Dezember mit einem Festmahl aus zwölf fleischlosen Gerichten begangen. Die Bäume sind mit handgefertigtem Schmuck verziert, der auf eine lange Handwerkstradition verweist. Die Feiertage sind eine Zeit der Besinnung und des Zusammenseins, wobei die gemeinsamen Mahlzeiten im Zentrum stehen. Ecuador hingegen verabschiedet das alte Jahr mit der lebhaften Año-Viejo-Tradition. In Städten wie Guayaquil basteln Familien lebensgroße Puppen – Años Viejos genannt –, die mit Feuerwerkskörpern gefüllt werden. Mitternachts am 31. Dezember werden diese Figuren angezündet, um die Sorgen des vergangenen Jahres symbolisch zu verbrennen.
Auch andere Länder pflegen einzigartige Bräuche. In Schlesien wird zur Weihnachtszeit eine getrocknete Karpfenschuppe in Geldbörsen gesteckt, da sie im kommenden Jahr finanzielles Glück bringen soll. Fast jedes Zuhause stellt zudem während des Festessens eine Krippe – eine Darstellung der Geburt Christi – aus. In Frankreich wird mit einem opulenten Festmahl gefeiert, das mit einer Bûche de Noël als Dessert endet, während das neue Jahr mit Konfetti und Trötenschall begrüßt wird. Die Niederlande starten die Festtage bereits am 5. Dezember mit Sinterklaas und läuten das neue Jahr mit Feuerwerk und Oliebollen, einem traditionellen frittierten Gebäck, ein. In Israel erinnert das jüdische Lichterfest Chanukka in mancher Hinsicht an Weihnachten. Acht Tage lang versammeln sich Familien, entzünden jeden Abend eine weitere Kerze am Chanukka-Leuchter und teilen gemeinsame Mahlzeiten – eine Zeit der Wärme, des Feierns und der Verbundenheit.
Von der stillen Innigkeit ukrainischer Familienabende bis zum feurigen Spektakel von Ecuadors Año Viejo spiegeln die Festtage sowohl kulturelles Erbe als auch persönliche Bedeutung wider. Der wiedererrichtete Weihnachtsbaum in Bethlehem steht als Symbol der Widerstandsfähigkeit, während langlebige Bräuche in Litauen, Schlesien und darüber hinaus die Traditionen am Leben erhalten. Jede Feier, so unterschiedlich sie auch sein mag, unterstreicht das gemeinsame menschliche Verlangen nach Verbindung, Erneuerung und Hoffnung beim Ausklang des Jahres.

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