Streit um Wolfsjagd: Warum Gloria in NRW die Gemüter erhitzt

Streit um Wolfsjagd: Warum Gloria in NRW die Gemüter erhitzt
Lockere Wolfsjagd: Was Umweltschützer und Schafzüchter sagen
Teaser: Bundesregierung lockert Wolfsabschuss: Neue Regeln wegen Gloria und Co. – wie NRW-Schäfer und Naturschützer reagieren.
Veröffentlichungsdatum: 17. Dezember 2025, 15:43 Uhr
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Die Bundesregierung hat die Regeln für den Abschuss von Wölfen gelockert – als Reaktion auf wiederholte Angriffe auf Nutztiere. Den Anstoß gaben Vorfälle mit Wölfen wie Gloria, einem sogenannten Problemwolf in Nordrhein-Westfalen. Landwirte und Naturschützer bleiben jedoch uneins: Sollte man die Tiere bejagen oder ihren Schutz verbessern?
In Hünxe verlor Schafzüchter Erich Specht zwei Tiere durch Gloria, darunter ein trächtiges Mutterschaf – obwohl seine Herde hinter einem Schutzzaun stand. Später griff der Wolf erneut an und verletzte ein weiteres Schaf schwer, indem er ihm den Bauch aufriss. Ein ungewöhnliches Verhalten, wie Experten betonen: Normalerweise beißen Wölfe ihre Beute in die Kehle.
Das Bundeskabinett hat Wölfe nun dem Jagdrecht unterstellt, was den Abschuss von Tieren, die Nutztiere bedrohen, erleichtert. Der Deutsche Jagdverband (DJV) schlägt vor, die Population zwischen Juni und Oktober jährlich um 40 Prozent zu reduzieren, um Angriffe einzudämmen. Allein im vergangenen Jahr töteten Wölfe bundesweit über 4.300 Nutztiere – trotz bestehender Schutzmaßnahmen.
Naturschutzverbände wie der NABU warnen hingegen, dass Bejagung die Rudelstrukturen stören und zu mehr Angriffen führen könnte. Zudem drohe kleinen Populationen bei verstärkter Jagd das Aussterben. Stattdessen fordern sie bessere Schutzvorkehrungen, etwa höhere Zäune und mehr Herdenschutzhunde. Die Regierung bestätigte jedoch, dass die finanzielle Förderung solcher Maßnahmen fortgesetzt wird.
Aktuell gibt es in Deutschland 209 Wolfsrudel, vor allem in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. In Nordrhein-Westfalen, wo Gloria unterwegs ist, leben sechs bestätigte Rudel.
Die neuen Regeln ermöglichen schnellere Eingriffe gegen Wölfe, die Nutztiere gefährden. Landwirte wie Specht könnten so weniger Verluste erleiden, während Naturschützer auf langfristige Lösungen pochen. Mit steigenden Wolfszahlen und anhaltenden Angriffen bleibt die Debatte über den richtigen Umgang mit Schutz und Kontrolle jedoch ungelöst.

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