Münster streitet über NS-belastete Straßennamen nach Bürgerprotest mit 6.000 Unterschriften

Münster streitet über NS-belastete Straßennamen nach Bürgerprotest mit 6.000 Unterschriften
Eine Bürgerinitiative in Münster-Mitte hat erfolgreich genug Unterschriften gesammelt, um den Beschluss des Bezirksrats anzufechten, fünf Straßen mit historischen Bezügen zur NS-Zeit umzubenennen. Die von der 'Bürgerinitiative für Münsters Straßen' angeführte Kampagne brachte 6.071 gültige Unterschriften zusammen – und übertraf damit die erforderliche Mindestzahl von 5.356. Betroffen sind die Skagerrakstraße, die Admiral-Scheer-Straße, die Admiral-Spee-Straße, die Otto-Weddigen-Straße und die Langemarckstraße. Die Aktion der Initiative hat in der Stadt eine Debatte ausgelöst. Der Bezirksrat hatte ursprünglich beschlossen, die Straßen wegen ihrer Verbindung zur NS-Vergangenheit umzubenennen. Doch die hohe Zahl der eingereichten Unterschriften zwingt den Rat nun, seine Entscheidung zu überprüfen. Am 11. November wird der Bezirksrat Münster-Mitte entscheiden, ob er den Antrag annimmt und die Straßennamen beibehält oder ob es zu einem Bürgerentscheid kommt. Sollte dieser stattfinden, wäre eine Mehrheit der gültigen Stimmen nötig, um die Namen zu erhalten – bei einer Mindestbeteiligung von zehn Prozent der Bezirksbevölkerung. Das weitere Schicksal dieser umstrittenen Straßennamen liegt nun in den Händen des Bezirksrats und möglicherweise der Wählerinnen und Wähler in Münster-Mitte. Der Erfolg der Initiative bei der Unterschriftensammlung stellt sicher, dass die Stimme der Bürgerschaft in dieser wichtigen Frage Gehör findet.

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