Jugendkriminalität steigt in Nordrhein-Westfalen: Mädchen und migrantische Kinder treiben Zunahme an

Admin User
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Schüler in Uniformen stehen auf einem Weg und halten Papiere, wobei ein Mädchen in ein Mikrofon auf einem Ständer spricht; dahinter ist eine Umzäunung zu sehen, die mit einem Schopf mit Ballons bekrönt ist.

Jugendkriminalität steigt in Nordrhein-Westfalen: Mädchen und migrantische Kinder treiben Zunahme an

Jugendkriminalität in Nordrhein-Westfalen hat besorgniserregende Ausmaße erreicht, mit einem deutlichen Anstieg von Straftaten durch Kinder und Jugendliche. Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Trends auf, darunter ein starker Anstieg aggressiven Verhaltens bei Mädchen sowie eine Zunahme von Straftaten unter Kindern mit Migrationshintergrund. Die Untersuchung, die sich auf die Städte Gelsenkirchen, Marl und Herten konzentriert, offenbart einen drastischen Anstieg der Delikte durch Mädchen unter 14 Jahren – ein Plus von fast 150 Prozent seit 2013, während die Straftaten bei Jungen im selben Zeitraum um 104 Prozent stiegen. Die wachsende Aggressivität bei Mädchen wird als Ausdruck veränderter Geschlechterdynamiken gedeutet, da Mädchen heute offener mit Aggression umgehen. Auch Angriffe auf Autoritätspersonen wie Lehrer, Polizisten und Rettungskräfte haben deutlich zugenommen. Viele Schulen haben Schwierigkeiten, Regeln durchzusetzen, da Schüler häufiger erleben, dass Verstöße ohne Konsequenzen bleiben. Dieses Fehlen von Sanktionen könnte zur wachsenden Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen beitragen. Die Pandemie und die allgegenwärtige Präsenz sozialer Medien werden als mitverantwortlich für diese Entwicklung genannt. Die Studie zeigt, dass Gewalt, Hass und Respektlosigkeit unter Jugendlichen zunehmen – und die Täter immer jünger werden. Kinder unter 14 Jahren, die strafrechtlich nicht belangt werden können, tauchen zunehmend unter den Tatverdächtigen auf. Innenminister Herbert Reul äußerte sich besorgt über die Lage und verwies auf die Ohnmacht von Polizei und Justiz, da Kinder unter 14 Jahren nicht strafrechtlich verfolgt werden können. Obwohl die Mehrheit der weiblichen Tatverdächtigen deutscher Herkunft ist, verzeichnet die Studie auch einen deutlichen Anstieg von Straftaten bei Kindern mit Migrationshintergrund. Um diese komplexen Probleme zu bewältigen, sei ein vielschichtiger Ansatz nötig, der Bildung, Gemeinschaftsarbeit und politische Reformen umfasst.