Industrie warnt vor Bürokratie-Chaos: „Deutschland steuert in den freien Fall“

Admin User
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Zwei Dosen Limonade, eine Pepsi und eine Coca-Cola, nebeneinander gestellt.

Industrie warnt vor Bürokratie-Chaos: „Deutschland steuert in den freien Fall“

Deutschlands Wirtschaftsklima steht in der scharfen Kritik von Industrievertretern. John Galvin, Chef von Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) in Deutschland, benennt überbordende Bürokratie, explodierende Kosten und zähe Genehmigungsverfahren als zentrale Hindernisse. Die Bundesregierung hingegen betont, mit Steuerentlastungen und der Förderung von Zukunftsbranchen die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Galvin übt harte Kritik am bestehenden System, in dem selbst kleine Projekte durch mehrere Behörden und widersprüchliche Vorschriften blockiert werden. Er wirft den Verantwortlichen vor, Kontrolle über Wachstum zu stellen, und spricht von einer "restriktiven statt unterstützenden Haltung". Zudem belasten hohe Strompreise, Lohnkosten und steigende Krankheitsstände die Unternehmen zusätzlich.

Als Gegenmaßnahmen hat die Regierung die Unternehmenssteuern auf historisch niedrige Werte gesenkt und setzt auf sechs Schlüsseltechnologien – darunter KI, Quantencomputing und klimaneutrale Mobilität. Seit Mai 2025 sind konkrete Förderprogramme in Kraft, um Investitionen anzuziehen und die Konjunktur anzukurbeln. Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte eine Entflechtung der Bürokratie an, was Galvin begrüßt – doch er mahnt: "Versprechen müssen nun Taten folgen".

Trotz der Herausforderungen bleibt CCEP Deutschland treu. Das Unternehmen vertreibt Marken wie Coca-Cola, Fanta und Sprite, setzt jährlich 4,1 Milliarden Liter ab und beschäftigt an 24 Standorten 6.100 Mitarbeiter. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ist nicht geplant.

Doch die Warnsignale mehren sich. Peter Leibinger, Präsident des BDI-Industrieverbands, spricht von einem "freien Fall" der deutschen Wirtschaft – der tiefsten Krise seit Gründung der Bundesrepublik. Die industrielle Basis erodiere zusehends, so Leibinger, was die langfristige Stabilität gefährdet.

Mit Steuererleichterungen und Hightech-Investitionen will die Regierung den Abwärtstrend bremsen. Doch die Wirtschaft fordert mehr Tempo: Bürokratie und Kosten bremsen weiterhin den Fortschritt aus. Unternehmen wie CCEP halten zwar noch stand – doch der Druck auf schnelle Reformen wächst unaufhaltsam.