Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang
DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang
Solingen – Nach über einem Jahr Stillstand gibt es endlich Fortschritte bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 verständigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – doch von Euphorie kann keine Rede sein. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu viele Geräte, die seit Langem defekt in den Regalen stehen.
20. Dezember 2025, 11:24 Uhr
Bund und alle 16 Bundesländer haben die Finanzierung für den DigitalPakt 2.0 finalisiert – ein 5-Milliarden-Euro-Programm, um die technische Ausstattung von Schulen zu modernisieren. Zwar bringt die Einigung dringend benötigte Unterstützung, doch in Solingen klafft weiterhin eine Finanzlücke von 6,4 Millionen Euro. Lehrkräfte und Verantwortliche reagieren mit vorsichtigem Optimismus, betonen jedoch, dass tiefgreifendere Reformen nötig seien.
Monatelang arbeitete die Solinger Schulverwaltung ohne klare Finanzperspektiven. Verzögerungen zwangen dazu, Reparaturen und den Austausch veralteter Geräte aufzuschieben – mit der Folge, dass Lehrer:innen und Schüler:innen mit unzuverlässiger Technik kämpfen mussten. Die Frustration wuchs, als defekte Geräte zum Alltag in den Klassenzimmern wurden.
Der neue Pakt schafft fünf Jahre Planungssicherheit – eine Erleichterung für langfristige Projekte. Doch das Budget bleibt hinter dem ursprünglichen DigitalPakt zurück, und die Länder können eigene Vorleistungen von den Bundesmitteln abziehen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), eine Lehrergewerkschaft, warnt: Der bloße Austausch alter Geräte reiche nicht aus. Schulen bräuchten moderne Lehrmethoden, eine KI-taugliche Infrastruktur und fundierte digitale Weiterbildungen für das Personal.
Zwar sei der Beschluss ein Schritt in die richtige Richtung, doch der VBE pocht auf schnellere, bürokratiearme Mittelvergabe. Zudem fordert er eine strenge Zweckbindung der Gelder sowie frühzeitige Gespräche über einen DigitalPakt 3.0, um künftige Versorgungslücken zu vermeiden. Ohne diese Maßnahmen, so die Argumentation, bleibe die digitale Bildung lückenhaft und unterfinanziert.
Der DigitalPakt 2.0 sichert mit 5 Milliarden Euro die technische Modernisierung von Schulen in ganz Deutschland. Doch das 6,4-Millionen-Defizit in Solingen zeigt: Die Herausforderungen bleiben. Die Schulen haben nun ein Fünf-Jahres-Fenster, um ihre Systeme auf den neuesten Stand zu bringen. Doch Lehrkräfte betonen: Nachhaltige Verbesserungen hängen nicht allein von neuer Hardware ab. Es brauche Schulungen, Infrastruktur und langfristige Konzepte – sonst drohe der Rückstand im digitalen Zeitalter weiter zu wachsen.

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