Deutschlands Bildungssystem steht unter Druck, sich anzupassen, während es mit globalen Krisen und autoritären Bedrohungen konfrontiert ist

Deutschlands Bildungssystem steht unter Druck, sich anzupassen, während es mit globalen Krisen und autoritären Bedrohungen konfrontiert ist
Deutschlands Bildungssystem steht unter wachsendem Anpassungsdruck – gesellschaftliche Umbrüche, globale Krisen und autoritäre Bedrohungen zwingen zu grundlegenden Veränderungen. Die bestehenden Strukturen, insbesondere auf Gymnasialniveau, gelten oft als träge und überholt. Gleichzeitig kämpfen Lehrkräfte und Schulleitungen mit der Kluft zwischen politischer Rhetorik und ihrer alltäglichen Realität. Leistung und Erfolg dominieren den Schulalltag, während eine werteorientierte Bildung und echte Teilhabe in den Hintergrund rücken. Öffentliche Debatten reduzieren die Herausforderungen von Pädagog:innen häufig auf vereinfachte Narrative und belasten sie mit Aufgaben, die als Alibi für unzureichendes politisches Handeln dienen. Nicole Schweiß, Lehrerin in Köln, plädiert für einen diversitätssensiblen, antidiskriminierenden und multiperspektivischen Blick auf das deutsche Schulsystem. Für eine gerechtere Zukunft müssen Schulen unangenehme Erkenntnisse und vielfältige Standpunkte annehmen – zu Orten des Lernens und Verlernens für alle werden. Zahlreiche Akteur:innen – von Lehrkräften über Schulleitungen, Eltern, Bildungsforscher:innen bis hin zu Politiker:innen – engagieren sich für ein diskriminierungsfreies, pluralistisches und chancengerechtes Bildungssystem, das aktives Lernen für alle fördert. Doch allzu oft bleibt Demokratie in Schulen eine leere Floskel, während demokratisches Handeln kaum gelebt wird. Immer deutlicher wird: Was das System braucht, ist keine Reform, sondern eine Revolution. Deutschlands Bildung muss sich den Anforderungen einer sich wandelnden Welt stellen. Dafür sind Lehrkräfte, Schulleitungen und Machtinhaber:innen gefordert, das System zu hinterfragen, ihre Rollen zu reflektieren und bestehende Machtverhältnisse kritisch zu prüfen. Durch eine wertebasierte, inklusive und demokratische Bildungsarbeit können Schulen zu Motoren des Wandels werden – und eine gerechtere, solidarische Zukunft für alle mitgestalten.

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