Senta Berger erinnert an ihren Vater: Musik als Trost in dunklen Zeiten

Tränen bei der Erinnerung an ihren Vater - Senta Berger erinnert an ihren Vater: Musik als Trost in dunklen Zeiten

Schauspielerin Senta Berger erinnerte kürzlich im Münchner Künstlerhaus an ihren Vater, den verstorbenen Musiker und Komponisten Josef Berger. Berger, 1902 geboren, musste während des Zweiten Weltkriegs seine musikalische Karriere aufgeben und übernahm den Metallschleifereibetrieb seiner Familie. Trotz aller Entbehrungen blieb die Musik für Berger und seine Familie eine stete Quelle des Trostes.

Aufgewachsen in einer winzigen, nur 22 Quadratmeter großen Zweizimmerwohnung in Wien, erinnert sich Senta Berger daran, wie zentral das Klavier für das Familienleben war. Ihr Vater Josef spielte ihr als Kind oft Johannes Brahms’ „Guten Abend, gute Nacht“ vor. Diese Tradition hielt die Familie auch dann aufrecht, als sie während des Zweiten Weltkriegs ihre musikalischen Träume begraben musste.

Bei der Veranstaltung waren auch Sentas Söhne Simon und Luca Verhoeven anwesend. Simon erzählte berührt, wie seine Eltern oft zu den Kompositionen seines Großvaters tanzten. Senta beschrieb die Arbeit ihres Vaters in der Metallschleiferei als „Hölle“ – geprägt von riesigen Schleifsteinen und Säurebädern. Doch trotz der harten Bedingungen fand Josef Berger in der Musik Trost; zu seinen Lieblingskomponisten zählten Strauss, Mahler, Bruckner und Dvořák.

Michael Verhoeven, Sentas Ehemann von 58 Jahren, starb im April 2024. Senta gestand, dass sie seinen Verlust noch immer nicht verwunden habe. Michael verband eine besondere Beziehung zu seinem Schwiegervater und bezog dessen musikalisches Werk oft in seine Filme ein.

Die Veranstaltung im Münchner Künstlerhaus war eine Hommage an Josef Berger und den verstorbenen Michael Verhoeven. Durch ihre Erinnerungen und Geschichten betonte Senta Berger die ungebrochene Kraft der Musik im Leben ihrer Familie – selbst in Zeiten von Not und Verlust.